160 Jahre MGV: Festgottesdienst und Feierstunde mit Ehrungen

Mit einem Festgottesdienst und einer anschließenden Feierstunde im Pfarrsaal, in der zahlreiche Mitglieder geehrt wurden, beging der Männergesangverein 1863 sein 160–jähriges Bestehen.
Pfarrer Ernst Haas ging in seiner Festpredigt auf die „göttliche Gabe der Musik“ ein und spannte dabei den Bogen von David mit der Harfe aus dem AT über die erhabene Kirchenmusik eines Johann Sebastian Bach bis hin zur Gegenwart, in der jeder seine Lebensmelodie für sich finden möge.
Vorsitzender Ludwig Adrian ließ in seiner Festansprache die zahlreichen Höhepunkte der Vereinsgeschichte noch einmal Revue passieren. Im Jahre 1863 fanden sich 18 junge, sangesfreudige Burschen zusammen, Lehrer Joseph Weippert leitete den Chor. Adrian erwähnte die großen Stationen des Vereins wie die Jubiläumsfeste und die Konzertreisen, die den Verein u.a. nach Schweden, Prag, Wien, Polen, Brüssel und Rom geführt hatten. Die Teilnahme an 35 Chorwettbewerben gehörte ebenso wie die 20 Besonderen Chorkonzerte in der Volkshalle mit Spitzenchören aus Ungarn, Polen, Litauen, Slowenien, der Slowakei, Indonesien, Italien und Kolumbien zu den Höhepunkten der Vereinsgeschichte.
Als eines der bedeutsamsten Jahre nannte der Vorsitzende das Jahr 1973. Damals verpflichtete der MGV den 24–jährigen Klaus Georg Müller als neuen Chorleiter für Gabriel Mann (von 1935 bis 1973 Dirigent des MGV). Hervorragend ausgebildet am Dalberg Gymnasium und an der Hochschule in Frankfurt übernahm der Mömlinger mit dem MGV seinen ersten Chor und formte ihn zu einem bald über die Region weit hinaus bekannten und anerkannten Klangkörper. In den 80 und 90–Jahren erlebte der damals 80 Sänger zählende Chor seine Blütezeit. Seit nunmehr 50 Jahren dirigiert Müller den Männerchor, seit mehr als 20 Jahren auch Belcanto. „Wir haben unendlich viel zusammen erlebt, viele Erfolge gefeiert, viel Freude und Spaß am Singen erlebt und an das Publikum weitergeben. Zusammen sind wir eine großartige Gemeinschaft, zusammen sind wir alt geworden“, meinte Adrian.
Klaus Georg Müller Ehrendirigent
Der Vorsitzende ernannte im Laufe der Feierstunde den Chordirektor Klaus Georg Müller aufgrund seiner herausragenden Leistungen und seines 50–jährigen Dirigats zum Ehrendirigenten des MGV. Er überreichte ihm einen goldenen Taktstock mit Gravur sowie das Fotobuch mit über 500 Bildern, das der 2. Vorsitzende Ralph Gressbach zusammengestellt hatte.
Auch der Präsident des Maintal Sängerbundes, Hermann Arnold beglückwünschte Klaus Müller als „langjährigen Wegbegleiter“ und Chorleiterkollegen zu dessen besonderen Jubiläum. Pfarrer Haas, für dessen sehr gelungene Festpredigt sich Adrian ausdrücklich bedankte, verwies in seinem Grußwort auf ein Zitat des französischen Schriftstellers Victor Hugo:“ Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.“        
Bürgermeister Roland Eppig hob noch einmal die kulturelle Bedeutung der Vereine und des MGV im Besonderen für die Heimatgemeinde hervor. „Ohne Kultur, ohne Musik und ohne Gesang wären unsere Dörfer um ein Vieles ärmer“, meinte Eppig. Festgottesdienst und Feierstunde wurden umrahmt von jeweils zwei Liedvorträgen der MGV–Chöre.